Permission to Pivot #6: How to Change from a Corporate Job to Freelancing? || Wie du den Sprung vom Angestelltenjob in die Selbstständigkeit schaffst
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Wenn du gerade in einem stressigen Job steckst oder vielleicht sogar entlassen wurdest, kennst du das Gefühl:
Du hast dir über Jahre Fachwissen aufgebaut – sei es in einer Branche (z. B. Kosmetik), einer Position (z. B. Performance Marketing) oder sogar einer speziellen Nische (z. B. Kampagnen für Kosmetikmarken über Influencer).
Du hast unzählige Überstunden gemacht, deine Arbeit ist top, aber oft fühlt es sich so an, als würde niemand sie wirklich sehen oder wertschätzen.
Und irgendwann kommt die Frage: Warum soll ich eigentlich noch für andere arbeiten, wenn ich mein Wissen auch für mich selbst einsetzen könnte?
Willkommen zu dieser Ausgabe von Permission to Pivot, dem Newsletter für alle, die im Job feststecken oder nach einem Neuanfang suchen. Die Frage dieser Woche stammt aus einem User-Interview:
„Wie wechsle ich von einem Unternehmensjob in die Selbstständigkeit?“
Eine brandaktuelle Frage: Viele Firmen bauen Stellen ab - selbst bei Leistungsträgern - und die, die bleiben, müssen oft doppelt so viel stemmen. (Mehr dazu in unserem Newsletter letzte Woche, wo wir auf den Einfluss von KI auf den Arbeitsmarkt gesprochen haben). Dabei schwinden oft Flexibilität und Raum für Selbstverwirklichung. Kein Wunder also, dass Freelancing bzw. Freiberuflichkeit für viele eine echte Option ist.
Aber: Der Wechsel bedeutet nicht nur, wo du arbeitest, ändert sich – sondern auch wie du über Arbeit denkst. Du lässt Struktur und eine vermeintliche Sicherheit zurück (vermeintlich, weil hard truth, Entlassungen gibt’s auch in Konzernen) und tauschst sie gegen Freiheit, aber auch Unsicherheit. Das ist aufregend und manchmal auch beängstigend.
Aber keine Sorge, damit lassen wir dich nicht alleine: Hier ein Fahrplan, wie du diese Veränderung schon mal antesten kannst, bevor du den großen Sprung wagst:
1. Mindset-Shift: Angestellte:r zu Selbstständige:r
Im Angestelltenjob heißt es: „Erledige deine Arbeit.“ Als Freelancer gehört dazu viel mehr: Du musst deine Leistungen verkaufen, vermarkten und dein Honorar verhandeln. Ganz zu schweigen von laufenden Kundengesprächen, Steuern und Rechnungen!
Eine aktuelle Studie zeigt: Freelancer verbringen 20–40 % ihrer Zeit mit Aufgaben, die nicht direkt bezahlt werden - wir nennen es auch gerne Admin-Kram. Klingt erstmal ernüchternd und damit hast du jetzt vielleicht nicht gerechnet, aber es ist besser, das gleich zu wissen. So kannst du deine Preise so kalkulieren, dass auch diese Zeit mit drinsteckt. Sei dir deines Wertes bewusst und trau dich, einen Preis zu verlangen, der deiner Expertise auch entspricht. Pro-Tipp: Schau auf Freelancer Plattformen wie Malt und Upwork, wie viele Menschen mit einem ähnlichen Profil verlangen oder spreche mit anderen Freelancern in deinem Netzwerk.
Wichtig für deine mentale Gesundheit: Bau dir von Anfang an Struktur und Routinen auf. Leg Arbeitszeiten fest, definiere deine Ziele und baue dir ein System um deine Leads, Rechnungen und Learnings zu tracken. Dein „Ein-Personen-Unternehmen“ braucht genauso Systeme wie ein Konzern - nur eben in klein.
2. Bau dir ein Sicherheitsnetz auf
Schaffe dir einen Puffer: Kenne deine Fixkosten und rechne auch geschäftliche Ausgaben (z. B. Software, Coworking Space usw.) mit ein und schaffe dir aktiv einen finanziellen Puffer, der es dir ermöglicht, die Selbständigkeit wirklich auszuprobieren. Du bist dir nicht sicher, wie viel du beiseite legen solltest? Unsere Freunde von FinanceMate empfehlen mindestens 3–6 Monatsausgaben. Das reduziert die kognitive Belastung und den Stress, sodass du keine Entscheidungen aus Angst oder Panik triffst.
Testen statt blind springen: Bevor du jetzt einfach kündigst, starte ein kleines Projekt nebenbei, bei dem du deine Stärken so richtig ausspielen kannst. Das kann ehrenamtlich oder gegen kleines Honorar im Austausch für deine erste echte Kundenreferenz sein. Fang im Kleinen an, während du noch in deinem Job bist. Beim Wie, gibt es ganz unterschiedliche Wege: Du bietest nebenbei Beratung an, machst Wochenendjobs oder testest du deine Dienste online. So sammelst du Schritt für Schritt Erfahrung, baust Vertrauen auf und senkst das Risiko.
Wähle den richtigen Zeitpunkt für den Wechsel: Steht ein Bonus an? Oder ein wichtiges Projektabschluss? Nimm das noch mit, bevor du kündigst und Ernte noch die Früchte, die du gesät hast. ABER du kannst die Zeit schon nutzen, um parallel schon 2–3 erste Kund:innen an Land zu ziehen. Aus eigener Erfahrung können wir dir sagen: Wenn du für dein neues berufliches Abenteuer so richtig brennst, dann entwickeln wir totale Superkräfte und dann wirst du sehen, dass auch mal eine Afterwork-Work-Session dir sogar mehr Energie gibt, als das sie dir zieht.
3. Definiere dein Angebot
Definiere dein Alleinstellungsmerkmal (USP): Wenn du über eine freiberufliche Tätigkeit nachdenkst, hast du wahrscheinlich eine besondere Fähigkeit oder ein Fachgebiet, das andere nicht haben. Nutze dein Fachwissen aus der Unternehmenswelt, um Vertrauen aufzubauen und dich als Experte auf deinem Gebiet zu positionieren. Überlege: Welche Probleme hast du im Unternehmen gelöst, die andere Firmen jetzt als externe Hilfe brauchen könnten? Überlege dir nun, welche dieser Probleme dauerhaft bestehen und welche vielleicht nur gelegentlich auftreten, und beginne mit dem letzteren! Unternehmen sind möglicherweise eher erstmal bereit, dich für ein kurzfristiges Projekt zu engagieren, während du deine Glaubwürdigkeit und Erfahrung aufbaust.
Verpack es konkret: Statt „Ich bin Designerin“ lieber: „Ich helfe Start-ups, ihre Onboarding-Experience in zwei Wochen zu verbessern.“ So wissen Kund:innen sofort, wofür sie dich buchen sollen und du stichst aus der Masse heraus.
BONUS: Was du tun solltest, bevor du kündigst
Netzwerk aktivieren: Deine ersten Kunden kommen oft aus deinem bestehenden Netzwerk. Lass die Leute (zunächst diskret) wissen, was du vorhast, vernetze dich mit ihnen auf LinkedIn und frag gegebenenfalls nach ihrer E-Mail-Adresse. Sobald du gekündigt hast, wirst du merken, wie schwierig es wird, Leute zu erreichen.
Sichtbarkeit aufbauen: Fang an, deine Marke und Glaubwürdigkeit aufzubauen, solange dein Firmenlogo auf dem Profil ist. Teile Fallstudien, Einblicke oder sogar eine einfache „Was ich gerade lerne”-Reihe auf LinkedIn. Freelancer, die Kompetenz offen signalisieren, ziehen durchweg bessere Projekte an.
Skills upgraden: Die meisten Unternehmen bieten ein Weiterbildungsbudget an. Dein Erfolg als Freelancer vor allem am Anfang wird weniger von deinem Fachwissen abhängen, sondern vielmehr von den neuen Fähigkeiten, die du dir aneignen musst, wie zum Beispiel Sales. Da du nun weißt, dass du verhandeln und verkaufen musst, mache einen Kurs zu dem Thema! Du bist dir unsicher in Sachen Zeitmanagement? Investiere in einen Online-Kurs (und damit in dich selbst, der dir dabei hilft, die richtigen Gewohnheiten zu entwickeln, um ein Burnout zu vermeiden.
Und das Wichtigste: Sieh es als Experiment, nicht als endgültige Entscheidung. Selbstständigkeit kann ein spannendes Kapitel sein, in dem du ausprobierst, lernst und neue Wege entdeckst. Nimm den Druck raus - du musst nicht sofort alles perfekt machen. Das wird dich direkt motivierter, erfüllter und vor allem mutiger machen.
Trau dich, Chancen zu ergreifen. Dein Wissen ist wertvoll, und die Welt braucht genau das.
Wir glauben an dich. 🚀
Maritza & Ann-Sophie
Gründerinnen von ChangePath
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If you’re in a high pressure job or recently laid off, you’ve probably felt this:
You’ve developed deep subject matter expertise in an industry (e.g. cosmetics), a role (e.g. performance marketing) or a niche task (e.g. performance marketing campaigns for cosmetic brands created by influencers).
And you’ve been working loooong days and, while your work is top notch, you feel like it has not been appreciated or seen.
Which is leading you to think… why work for others when I could do it for myself?
Welcome to this edition of Permission to Pivot, the newsletter for anyone feeling stuck in their job or craving a change. Today’s career question came through a user interview:
“How to Change from a Corporate Job to Freelancing?”
That’s SUCH a timely question. With companies laying off high performing employees to cut costs and the people left behind being asked to do double the work (more about how AI is impacting job market on last week’s newsletter), freelancing is a valid option!
But moving from corporate to freelance is not just about changing where you work, but also how you think about work. It can be both exciting and intimidating, because you leave behind a perceived stability (and we say perceived because - hello layoffs!) and the structure of corporate life for the autonomy (and uncertainty) of freelancing.
Here’s a roadmap on how to think about this particular change before you dive in:
1. Shift Your Mindset from Employee → Business Owner
In corporate, you “do the work.” When you’re a freelancer, you also need to be ready to sell, market, and negotiate your fee. Not to mention ongoing client calls, taxes & invoices! A recent industry report found that freelancers spend 20–40% of their working hours on non‑billable administrative tasks.
This is a surprising reality that most first time freelancers don’t expect. But don’t let this discourage you! As soon as you know that 20-40% of your time will be spent on admin, and you know what your expenses are (more on this below) you can price your services accordingly. Know your worth and be confident to set a price that calibrates with your expertise. Pro tip: Check out freelancer platforms such as Malt and Upwork to see how much people with a similar profile are charging, or talk to other freelancers in your network.
The last important shift is to be thoughtful about your mental health and balance. Start with structure: even though freelancing is flexible, build yourself a “corporate of one routine”—clear working hours, goals, and a system for tracking leads, invoices, and learning.
2. Build a Safety Net
Build your buffer: The next piece of advise advise is to make sure you understand your expenses, estimate your business expenses (think software, co-working space, etc) and create a finanvial buffer that allows you to truly give freelancing a try.
Not sure how much you should be setting side? Our friends at FinanceMate recommend at least 3–6 months of expenses saved. This reduces cognitive load and stress so that you’re not making decisions out of fear or panic.
Test before you jump: Before you quit your day job, try starting a small project which leverages your strengths. This could be pro-bono or for a small fee in exchange for a client testimonial. Start small while still in your corporate role—consulting on the side, weekend gigs, or testing services online. This can serve as a small test to de-risk the leap.
Choose your transition timing wisely: If you have a big project to deliver or you know that bonus season is coming soon, don’t quit just yet! Make sure you reap the benefits of your hard work and use the time to prepare your transition. Maybe even get 2–3 freelance clients lined up. From our own experience, if you are really passionate about your new professional adventure, you will develop superpowers and you will see that even an after-work session will give you more energy than it takes away.
3. Define Your Offer
Define your USP (unique selling proposition): If you’re thinking about freelancing, it’s likely because you have a “spike” or an area of expertise that others don’t. Leverage your corporate expertise to build trust and position yourself as an expert in the field. Think about a problem you solved in a corporate setting that other companies might be experiencing. Now consider which of these are ongoing challenges vs. those that happen on a flexible basis and start with the latter! Companies might feel more inclined to hire you for a short term project while you build out your credibility and experience.
Finally - package it: Instead of “I’m a designer,” think “I help startups improve their onboarding UX in 2 weeks.” With a specific offering and outcomes-based offers you will stand out in the market and clients will know what to come to you for.
BONUS: What to do before you quit
Build your network: Your first clients often come from your corporate network. Let people know (discreetly at first) what you’re planning, connect with them on Linkedin, and if relevant ask for their email. Once you’re out the door, you’ll notice how difficult it becomes to get a hold of people.
Visible presence: Start building your brand and credibility while you still have a logo on your profile. Share case studies, insights, or even a simple “what I’m learning” series on LinkedIn. Freelancers who signal expertise consistently attract better projects.
Upgrade your skills: Most corporate companies offer a learning budget. And your freelancing success depends less on technical skills, and more on the new skills you need to acquire. Now that you’ll know you’ll need to negotiate and sell, take an influence course! Not sure about time management? Buy an online course that helps you build the right habits to avoid burnout.
And finally, see this as an experiment, NOT as an irreversible decision. Your freelance career can be a chapter in your journey where you experiment and test different industries and ways of working. And once you take away the pressure of having to over perform, you’ll feel more motivated and excited to be bold and go for opportunities that are unexpected.
We believe in you!
Maritza & Ann-Sophie
Founders of ChangePath